Kommentar, Medtermin mit mir selbst

Fitnesstracking

Seit zwei Wochen besitze ich so ein Fitnesstrackingarmband. Coronabedingt hab ich mir eigengebildet, es sei vielleicht nötig, mal genauer hinzuschauen. Schritte pro Tag, Puls, Schlaf, Stress, Training, „Body Battery“ etc. zeichnet dieses Gerät auf, die Handyapp wertet aus und zeigt die Ergebnisse an.

Ein bissl pro und contra:

Pro:

  • Die Aufzeichnung der Schritte ergibt ca. 20% mehr als am Handy. Klar, das liegt in der Wohnung ja rum, das nehm ich ja nicht immer mit.
  • Puls:  ist auch recht genau (Gegengemessen mit Blutdruckmessgerät) und der Verlauf ist schon mal interessant anzuschauen.
  • Schlaf: Es wird mir immer ein Rätsel bleiben wie ein Armband erkennen kann ob ich z.b. im REM Schlaf bin. Ok, es gibt dazu einige Erklärungen im Internet. Aber gut, ist ebenfalls interessant im Verlauf einiger Wochen zu sehen, dass es meinen subjektiven Eindruck durchaus bestätigt.
  • O2Oximetrie: funktionert, anders als so manche Produktbewertungen erwarten liesen
  • Es ist interessanterweise recht genau, was darauf hindeutet, dass die Sensoren schon sehr gut arbeiten und auch schon recht günstig in Massenprodukten eingesetzt werden können. Preislich lag das Armband im Mittelfeld.

Contra:

  • Die Berechnung der einzelnen Werte sind mir bis auf Puls und Schritte eigentlich nicht geheuer. Was soll  „Body Battery“ und was soll „Stress“. Laut den Anzeigen hab ich außer im Schlaf immer Stress? Sonderbar, auch wenn ich ein Buch lese oder am Sonntag im Liegestuhl den Wolken zuschaue ist das Stress, nun  ja..  Ebenso die Bodybatterie, die sich im Schlaf auflädt, ok das ich ausgeschlafen bin, merke ich auch so.
  • Das Armband: Es ist recht schmal, aus Plastik und es stört beim arbeiten am Laptop. Anmerkung: Ich trage deshalb auch keine Uhr.
  • Das Armband vermerkt Motorradfahren als Fahrradfahren.. ( 😉 es kennt mich also wirklich  nicht). Allerdings: es wertet „Fahren“ nicht als „Schritte“ das ist schon mal was.
  • Blauzahnverbindung: Dank dieser Technologie muss ich jetzt das Handy öfter aufladen.
  • Die Vibrationen am Handgelenk bei Mitteilungen wie „geh jetzt wieder ein paar Schritte“ oder andere Benachrichtigungen nerven gewaltig.
  • Motivierend? Nein! Was vielleicht bei den Schritten als Motivation gedacht ist, führt bei mir eher dazu, dass ich genervt bin und das Armband runtergeb und es gar nicht beachte. Zu mehr Schritten pro Tag hat es daher nicht geführt. Zudem wird das Soll der Schritte nach unten korrigiert wenn man einen Tag sein Soll nicht erfüllt. Ausgeklügelt ist das nicht.
  • Belohnung für erfülltes Tagessoll: Ein grünes Hakerl. Ok soll sein, ist mir das egal. Es wäre auch egal wenns dafür Punkte oder anderes gäbe. Ich reihe mich in die Sorte Mensch ein, der Gamification sowas von wurscht ist.

Fazit:

Es ist interessant mal zu sehen was so ein Fitnesstracker alles aufzeichnet und mal die Verläufe zu sehen. Mehr aber auch nicht. Der Störfaktor beim Arbeiten und der Störfaktor Vibration überwiegt für mich, es wieder runterzutun. Damit ist meine Testphase vorerst abgeschlossen. Ich werde meinen sicher stressfreien Urlaub ohne Armband verbringen, denn das hätte mir sicher einreden wollen, ich hätte im Urlaub Stress… und ich werde weiterhin meinen eingebauten Sensoren mehr vertrauen als irgendeinem technischen Spielzeug, aber vielleicht ist vielen der eigene Sensor abhanden gekommen, und sie brauchen so eine technische Erweiterung, kann ja sein ;-), aber das ist eine andere Diskussion.

Hier auch gleich die Ankündigung: Ich werden die zwei Urlaubswochen auch weitgehend onlinefrei halten.